Frauen in Peru – Mein Thema zum Weltfrauentag :-)

Heda

Eigentlich wiedermal ein witziger Zufall, dass ich euch heute mein Projekt vorstelle.

Wenn ich an den Zeitpunkt von vor einem Jahr denke, sehe ich große Aufregung, Freude, Erwartungen und auch Sorgen mit denen wir unsere Reise vorbereitet haben.

Einige Freunde haben mir abgeraten: "Das könnt ihr doch nicht machen! Frauen allein, wenn ihr wenigstens einem Mann dabei hättet!"

Das „Frauenthema“ hat sich von Anfang an in meine künstlerische Verarbeitung eingefügt.

Wir als Frauen unterwegs in einem Land, das ab und zu über Vergewaltigungen berichtet, über unglaublich große Unterschiede zwichen Männer- und Frauenrechte, sogar über Entführungen von junge Frauen ins Ausland. Ich kann es jetzt zugeben: Ich bin schon mit Sorgen um die Mädels hingeflogen... und um mich auch. -  Ob ich da, im Fall der Fälle, die richtige Entscheidungen treffen kann. Ja ja, es sind alles Erwachsene, trotzdem ist man als älteste in der Gruppe ein bisschen anders unterwegs. Vieleicht auch deswegen habe ich  schon vor unserer Reise ganz viel über das Leben peruanischer Frauen recherchiert. In meinem Rucksack hatte ich fünf Adressen von internationale Hilfsorganisationen (Ja, meine lieben bunt goldigen Mädels!), wo wir um Hilfe hätten bitten können. Deutsch, tschechisch - alles was ich gefunden habe. Ich bin sehr glücklich, das wir die nicht gebraucht haben. Genau im Gegenteil, immer wieder überfällt mich das Gefühl, dass wir mit einer Wolke Zuneigung und gutem Wind im Rücken geflogen sind. Geschützt und gesegnet. Schon dieser Fakt, dass wir keinerlei Probleme mit Krankheiten, Diebstahl , streikender Bahn oder andere Unannehmlichkeiten hatten, ermöglichte uns volle Konzetration auf das hier und jetzt. Die volle Wahrnehmung... eines neuen Landes, fremder Menschen und dem Umgang der Menschen untereinander. Es entging mir nicht, dass es viel mit Frauen zu tun hat.

 

Auf einer Seite Männer, die Autos fahren. - Auf der anderen Frauen, die die Autos waschen dürfen. – scheinbar Frauenarbeit.

 

Auf einer Seite schnell laufende junge Frauen am Abend - mit Blick zum Boden. Auf der Flucht vor betrunkenen, jungen Männern. - Auf der anderen eine unglaubliche Hochachtung der Mutter oder Grossmutter im Rahmen der Familie.

 

Auf einer Seite überarbeitete Frauen schlafend an ihrem Marktstand. - Auf der anderen glückliche, rüstige, tanzende Omis mit wahnsinnigem Sexapppel auf dem Tanzparket.

 

 

Und dann gehe ich mein Tagebuch und meine Photos durch und wieder tauchen die Frauen auf. Diesmal in einer focusierten Situation. Alle meine Bilder sind Schnappschüsse auf der Straße in Lima, in Cusco, in den Bergen zum Dschungel. Ich schau mir sie an und in meinem Kopf spielen sich Geschichten ab. Und es reizt mich diesen Frauen ein anderes Leben zu geben oder der Situation einen Witz zu verpassen. So bekommen diese Photos neue Interpretationen. Das ist ein Dialog, den ich mit dem Beobachter führen will.

 

Zum Beispiel wenn die Mutter, die sich Zeit nimmt für ihre Kinder, mittendrinn beim Einkaufen eine Gloriolla verpasse. - Das Bild der peruanischen Mutter ist so für mich vollkommener als alles andere.

 

Oder eine Frau auf dem Markt, die den schwarzen Mais liebvoll in den Korb legt. Ich verwandle den Mais in Gold. Den Mais, aus dem für uns ungewöhnliche Süßigkeiten und Getränke gemacht werden, der bei keinem Fest fehlt und der auch als Schmuckobjekt immer wieder auftaucht.

Bei anderen Bilder lade ich euch einfach in meine Geschichtenwelt ein… Lege sie unbearbeitet vor... Lasst doch auch eurer Phantasie freien lauf!

Und allen Frauen wünsche ich alles Gute. ..macht heute etwas Tolles für euch selbst!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Anna-Lena (Sonntag, 11 März 2018 13:40)

    Euer Blog ist super, großes Kompliment. Ich bin 21 Jahre alt und Studentin. Ich möchte im Herbst auch für einige Monate nach Peru und deshalb sind Eure Infos für mich sehr wichtig. Eine Frage hätte ich noch. Was empfiehlt sich, an Medikamenten mitzunehmen und was habt ihr dabeigehabt ?

    Alles Liebe !

    Anna-Lena